100x Hoffnung.
Der Spiegel vom 28.1.24 war an meinem Kiosk sofort ausverkauft. Kein Wunder, denn das Titelblatt verhieß Gutes: 100 Menschen, die Hoffnung machen.
Und was brauchen wir mehr in diesem kalten Kriegswinter, angesichts der Regierungsbildung in Österreich, im Parteienstreit um den richtigen Weg und in der schwächelnden Wirtschaft und der unbezahlbar gewordenen Pflege als Hoffnung?
100 Menschen im Portrait. Einer von ihnen ist Jakob Springfeld, 22. Er ist Aktivist – so der neue Begriff für engagierte Menschen. Der Student ist 2002 in Zwickau geboren. In seinem Buch „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen rechts“ beschreibt er, warum der Osten so anfällig ist für die rechte Instrumentalisierung. In Stuttgart erhielt er vor 4 Jahren die Theodor-Heuss Medaille für besonderes Engagement und Bürgerrechte.
Springfelds Philosophie: statt einen Rechtsextremen zu bekehren bringt er lieber fünf Nichtwähler zum Wählen. Zum Alltag von Jakob Springfeld gehört der Hass. Sätze wie: „Dir werden wir gleich in die Fresse schlagen.“ Drohungen im Internet, Gewaltaufrufe, Polizeischutz.
Jakob Springfeld, 22, ist ein junger Mann wie viele andere. Er hat sich entschieden, dass Angst zu seinem Alltag gehört. Aber er lässt die Angst nicht stärker sein als den Mut, das Engagement. Einer von 100 Menschen, die Hoffnung machen.