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Bitte kein Schlabberlook!

05.09.2024

„Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“. Dieses Zitat wird dem Modepapst Karl Lagerfeld – Gott hab ihn selig – zugeschrieben. Und ich kann es nachvollziehen. Zum Sport, im Training – geschenkt. Da sind Jogginghosen ein wahrer Segen und ich nütze sie reichlich. Aber im Lokal? Da finde ich es schon grenzwertig, wenn verschwitzte Radlerinnen in Leberwurstpellen verschwitzt am Tisch Platz nehmen. Servus die Wadln – für Euch gibt es den Biergarten.

Einem Café-Betreiber in Pforzheim wurde es jetzt zu bunt. Männer in Jogginghosen hätten ihn beleidigt und schon mal in die Blumen gepinkelt, sagt Lambros Petrou. „Die Jogginghose an sich ist nicht das Problem“, sagt der Gastwirt. Es sind die Träger. Also die Hosenträger, die ihre lottrigen Beinkleider tagelang nicht wechseln. Vermutlich schlafen sie auch darin und deutliche Spuren und Düfte machen klar, dass da schon mal was daneben geht an Körperflüssigkeiten.

Jetzt hat der findige Wirt Ernst gemacht. Zwei Schilder hängen am Eingang des schmucken Cafés: Keine Hunde und keine Jogginghosen. Wo steht das? Haben ihn Schlabberlook-Fetischisten in der Vergangenheit oft gefragt, wenn er sie auf ihr Outfit angesprochen hat. Jetzt steht es an der Eingangstür. Groß und deutlich. Vor allem junge Frauen fühlen sich seit der Hosen-Sperre deutlich wohler im Lokal, sagt Petrou.

Der Gastroverband DEHOGA stärkt ihm den Rücken. Im Rahmen des Hausrechts können Gastronomen einen Dresscode für ihren Betrieb festlegen. Mahler meint: wem das nicht passt, kann ja in seiner Lotterhose woanders hingehen. Dort ist er vermutlich auch besser aufgehoben.