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Blick nach innen.

15.02.2024

Gestern startete die wichtigste Zeit des Jahres für mich. 7 Wochen Fastenzeit – bis Ostern. Der Verlag "Andere Zeiten" hat einen Wegweiser durch die Fastenzeit herausgegeben. Und am Aschermittwoch startete dieser Wegweiser mit einem Text von Fulbert Steffensky, der bei mir voll ins Schwarze getroffen hat: „Blick nach innen“ heißt dieser Text. Hören sie ihn bitte mit Konzentration. Und es lohnt sich auch, ihn nochmal nachzulesen und zu meditieren.

„Mein Wunsch an uns wäre die Fähigkeit, sich mit den Abgründen des eigenen Lebens zu ver-söhnen, die Fähigkeit, sich mit sich selbst zu versöhnen. Es gibt einen Schmerz, den ich nicht verbannen will, aber der mich nicht bannen soll. Es ist der Schmerz darüber, was man im Leben verraten hat und was man dem Leben schuldig geblieben ist. Ich war Subjekt in meinem Leben, Subjekt meiner Taten und meiner Untaten, das ist meine Würde. Davon lasse ich mich nicht trennen, aber ich lasse mir davon auch nicht den Atem nehmen. Reinheit ist nicht Makellosigkeit, es ist die Fähigkeit, den eigenen Makel zu betrachten und vor den eigenen Abgründen nicht zu fliehen. Das löscht die Heiterkeit des Lebens nicht aus. Gefährlich ist es nur, wo die Reue gewaltiger ist als die Dankbarkeit.

Sich nicht ausweichen, sich ruhig ansehen, ohne zu verzweifeln, und sich annehmen mit dem eigenen Verrat – das wäre Lebensgröße. Aber in schmerzlicher Heiterkeit gesagt: Auch das wird uns Menschen nur halb gelingen. Wir sind Fragment“.