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Brot und Liebe

30.01.2025

Ein Abend auf der Berghütte. Wir sitzen am Tisch, Freunde und fremde Eingekehrte. Knacken-des Holz im Bollerofen, der Kerzenschein malt Gestalten an die Wände. Brot und Butter, Salz und Speck, ein Krug Wasser, zwei Flaschen Wein. Die Stadt ist weit weg, die Gewohnheiten sind es auch. Einer sagt, wir säßen zusammen wie die Jüngerschar auf dem Gemälde da Vincis.

Jesus und seine FreundInnen. Dass es das letzte gemeinsame Abendessen ist, ahnen die we-nigsten. Erst lachen sie noch, dann wird es ruhig. Das Lammfleisch duftet, aber die Luft riecht nach Gefahr. Jesus, der Aufrührer, heißt es auf den Straßen. Zu gut, um von dieser Welt zu sein. Er nimmt ein großes Stück Brot, bricht es gibt es weiter. Auch den Wein gibt er in die Runde. Spricht Worte dabei, die voller Leben sind. Größer als gr0ß, ein Vermächtnis: Liebt euch, wie ich euch liebe. Liebt einander von Herzen.

Das Brot hat uns gesättigt. Dünnhäutig gemacht. Erwartungsvoll schauen wir uns an. Einer öffnet die Flaschen, schenkt allen ein. Ein Glas bleibt unberührt. Für einen, der noch kommt? Für einen der da ist, unsichtbar und mächtig. Auf das Leben sagt eine. Auf sein Leben, sagt ein anderer. Und auf die Liebe auf die Liebe, die mehr als alles ist.

Jemand stimmt an: Wo die Güte ist und Liebe, da ist Gott.