Die Hoffnung stirbt zuletzt. Seit 1901 wird der Friedensnobelpreis verliehen, trotz ungezählter Kriege seitdem.
Wer hat heute vor 3 Jahren, am 9. Oktober 2020 den Friedensnobelpreis bekommen? Keine Einzelperson, sondern das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Das ist eine gemeinsam von der Generalversammlung und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN getragene humanitäre Einrichtung - die wichtigste Institution der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger. Hat weltweit rund 23.000 Mitarbeiter. Natürlich war es schon vor 3 Jahren berechtigt, diese große Einrichtung mit dem Nobelpreis zu ehren und dadurch auf sie aufmerksam zu machen. Wer hätte geahnt, dass das Welternährungsprogramm 2 Jahre später noch eine unnötige Extra-Aufgabe bekam, durch den brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die ‚Kornkammer Europas‘. Bei der letzten Ernte vor der russischen Invasion wurden in der Ukraine noch etwa 106 Mio t Getreide und Ölsaaten erzeugt. Wir wissen alle, wie schwierig es jetzt geworden ist mit der Produktion und vor allem der Ausfuhr von Getreide. Putin hat wissentlich und willentlich neben dem verheerenden Krieg gegen das Nachbarland den Hunger auf der Welt verschlimmert.
Noch ein anderer Friedensnobelpreis kam mir dieser Tage in den Sinn: Im Dezember 1994 erhielt ihn Palästinenserführer Yassir Arafat gemeinsam mit den Isrealis Shimon Peres und Jitzchak Rabin - „für ihre Anstrengungen zur Lösung des Nahostkonflikts“. Da stehen mir angesichts der Angriffe seit vorgestern auf Israel, die viele einen neuen Krieg nennen, die Tränen in den Augen.
Und gerade erst am Freitag hat diese höchste politische Auszeichnung die iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi bekommen. Sie wird ihn nicht entgegennehmen können, wurde schon oft für ihren Einsatz für Menschenrechte eingesperrt. Aktuell verbüßt sie eine langjährige Haftstrafe in Teheran. Sollte man angesichts der Kriege, Krisen und Unterdrückung weltweit weiterhin jedes Jahr einen Friedensnobelpreis vergeben? Ja, sollte man!