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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Gott, bitte sei Heilung.

24.10.2024

Kriege wüten. So ganz nah. Und fern. Menschen fliehen und wir begrüßen die Flüchtlinge – und wir begrüßen sie auch nicht. Wir schaffen Plätze und wir lassen Menschen an Grenzen sterben. Wir retten und wir senden Schiffe – und wir tun nichts. Wir bieten Sprachkurse an und wir reden zu schnell. Wir verhandeln und wir senden Waffen. Wir fürchten Mächtige und wir gehen nicht wählen. Wir sehen sie twittern, hören sie drohen und wir schauen weg. Wir sehen Bomben und wir hören Schreie und wir kaufen Ohropax. Und dann gibt es Dunkelheit, die nicht besiegt ist. Ich sehne mich nach einer Kraft, die so erschreckend ist, dass Dunkles sich fürchtet und flieht. Ich sehne mich nach einer Kraft, die alles überstrahlt.

Es gibt Fragen. Viele Fragen. Sie kreisen. Es werden mehr. Sie rufen laut und niemand kann sie zum Schweigen bringen. Sie machen mich unruhig und wütend. Sie machen mich stumm. Vom Gestern in das Heute – zitternd vor dem Morgen.

In meinem Leben bricht so viel. Die Beziehung, die bricht. Die Krankheit, die bricht. Das Sys-tem, das bricht.

Lass uns noch einmal sprechen, noch einmal umarmen, lass uns noch einmal Nähe zeigen.

Lass es uns noch einmal probieren. Lass uns eine medizinische Versorgung finden. Lass uns nicht aufgeben, du bist doch da.

Lass uns noch einmal investieren und lass uns nicht an das vorbei glauben.

Ich sehne mich nach Heilung.

Aus „Begegnet – biblische Geschichten und dein Platz darin" von Janina Crocoll, Neunkirchner Verlag.