Längst mehr als Käsehäppchen und Kühen in die Augen schauen. Die Grüne Woche steht diesmal im Zentrum der Politik.
Als Kind hab‘ ich sie geliebt, die Grüne Woche, die übermorgen hier in Berlin wieder startet. Irgendwer hatte mir erzählt, die gäbe es, um uns eingeschlossenen Stadtkindern Kühe, Enten, Schweine und Pferde zu zeigen und eben auch, wie aus Getreide Brot entsteht. Außerdem gab‘s kostenlose Käsehäppchen, gern aus Holland. Hab erst später registriert, dass es einfach die internationale Landwirtschaftsmesse ist, die man wohl bewusst in Berlin platziert hat. In meiner Erinnerung war es ein nach Urlaub duftendes Paradies.
Inzwischen sieht man vieles kritischer und seit Jahren schon wird die Grüne Woche von der großen ‚Wir haben es satt‘- Demo begleitet, die vor allem die industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung kritisiert. Und nun protestieren die Bauern ihrerseits gegen Subventionskürzungen, die vor allem quasi über Nacht verordnet wurden. Sicher zum Teil berechtigt, seien es konventionelle oder Bio-Bauernhöfe.
Neben der Rücknahme der Sparmaßnahmen an den lebenswichtigen Betrieben fordern sie auch mehr Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft. Da ist die Grüne Woche eine super Gelegenheit, nicht um sich zu streiten, sondern um sich kennenzulernen, zuzuhören, sich Dinge erklären zu lassen, zu sehen, riechen und kosten. Ein Fokus liegt diesmal auf den unterschiedlichen Rinderrassen. Sie treffen z.B. auf das Jersey-Rind, das aktuell als klimafreundlichster Grünlandverwerter gilt. Und noch so vieles mehr - und Käsehäppchen und Co. gibt’s natürlich auch.
Die Grüne Woche geht los am 19. und dann bis zum 28.1. in den Messehallen unterm Funkturm.