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Wahlcheck 2: Medizin.

10.09.2024

Ich habe mich ein wenig ausführlicher mit den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen be-schäftigt. Und wollte den Themen, die für das Erstarken der AfD und des BSW stehen, auf den Grund gehen. Was ist dran? Bildung, Medizin, Innere Sicherheit, ländliche Infrastruktur und der Krieg gegen die Ukraine. Heute: Medizin.

Nach einer Hautkrebserkrankung möchte ich ein jährliches Screening der Haut vornehmen lassen. Muss ich als Kassenpatient leider selbst bezahlen. Warum? Weil es kein Melanom war, erklärt mir die freundliche Dame von der DAK. Logik? Gibt’s keine. Der Gesetzgeber hat das so verfügt.

Meine jährliche Krebsvorsorge Prostatakrebs ist auffällig. Mein Urologe rät mir ein MRT machen zu lassen. Das ist besser und sicherer als eine Biopsie. Kostet für mich leider 600 Euro. Prophylaxe, die Sinn ergibt, erstattet die Kasse nicht. Jedenfalls nicht mir.

Auf der Fläche fehlen jede Menge Ärzte. Alte Menschen verzweifeln, weil sie die langen Wege in die nächste Stadt nicht auf sich nehmen können. Fährt eh kein Bus mehr. Facharzttermine? Dringend notwendige Untersuchungen? Monatelange Wartezeiten. Ein Freund fragt nach, ob er die Wartezeit von 5 Monaten auf eine Herzuntersuchung verkürzen könnte. Können Sie. Wenn sie selbst bezahlen. Er kam am selben Tag in den Herzkatheter.

Unsere 2 Klassen-Medizin ist am Ende. Besserung ist nicht in Sicht. Das führt den radikalen Parteien mit radikalen Versprechungen Wählerinnen zu. Die werden‘s zwar nicht besser kön-nen – aber man wählt sie, um den Etablierten einen Denkzettel zu verpassen.