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  • Mahler Meint
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Zeit ist knapp. Umso besser, wenn Leerstand von Geschäftsräumen für Kunst genutzt wird.

19.09.2024

Mal eben abends noch in eine Ausstellung mit moderner Kunst, ohne Eintritt, ohne Schlange stehen, ohne große Planung vorher: das ist möglich beim Pionierkonzept: ‚Zeit ist knapp‘ oder auch „Zentrum für internationale Künste", das temporären Leerstand nutzt und Räume kulturell belebt. So zum Beispiel seit einiger Zeit hier in Berlin. Auf einer ganzen Etage im Schloßstraßencenter, dort, wo früher die Billigmode von Primark verkauft wurde, stehen fantastische Skulpturen, hängen Bilder, gibt es eine große Bühne mit Musik oder DJ und auch eine Bar. Kinder rollen auf Inlinern oder Skateboards durch den riesigen Raum. Überall, auch in den Ecken und ehemaligen Umkleidekabinen gibt es was zu sehen.

Für mich ein Wohlfühlort, den ich mal zufällig entdeckt habe und den wir nun schon einige Male besucht haben. Eine Win-win-Situation: Noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler bekommen die Chance, ihre Werke zu zeigen und wir kommen in den Genuss, diese zu sehen. Und riesige Räume stehen nicht einfach leer. Wer finanziert das? Ich weiß es nicht, vielleicht Spenden. Das Ziel der Veranstalter von ZiK ist es, Zwischenraumnutzung als Nachhaltigkeitsmodell für Immobilienbesitzer und Projektentwickler zu etablieren. Zeit ist knapp. Der Name ist Programm! Doch irgendwann ist es leider auch wieder vorbei. Die temporäre Kunst in Steglitz ist nur noch bis Ende Oktober zu sehen. Immer Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr. Besuch lohnt sich.