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Der Besen

26.02.2024

2 Jahre Krieg in der Ukraine. Immer mehr Leid und Tod im Gazastreifen. Die Klimakatastro-phe verschärft sich weiter. 50 Grad in Australien. Rechtsruck in Deutschland. Immer mehr psychisch erkrankte junge Menschen. Vermutlich frage nicht nur ich mich, wie man damit umgehen soll. Viele sind ratlos und schalten das Radio, den Fernseher und das Internet ab. Mir fiel ein Text in die Hände von der von mir verehrten Dorothee Sölle. Überschrift: Der Be-sen.

Und ich sah einen Mann an der 126igsten Straße. Einen Besen in der Hand zweieinhalb Me-ter Straße kehren. Sorgfältig beseitigte er Abfall und Schmutz auf einer winzigen Fläche. Mit-ten in einer riesigen Fläche aus Abfall und Schmutz.

Und ich sah einen Mann an der 126igsten Straße. Und Trauer saß ihm im Rücken. Zweiein-halb Meter Straße kehren. Abnutzung war in den Armen in einer Stadt, in der nur Verrückte etwas zu hoffen finden.

Und ich sah einen Mann in der 126igsten Straße. Einen Besen in der Hand. Es gibt viele Arten zu beten. Mit dem Besen hatte ich es bislang noch nicht gesehen.