Der Tierbefreier.
Er ist das Gesprächsthema Nr. 1 in der Kunstwelt. Keiner weiß es wirklich, niemand kennt den Künstler, der in London Tiere befreit. Banksy ist der Tarnname. Banksy arbeitet anonym. Die politische Botschaft seiner Graffitis: Freiheit. Über all in London tauchen plötzlich seine Kunst-werke auf: Im Zoo, an einer Polizeisäule, auf einem Fish-and-Chips Lokal. Meist im Schutz der Nacht rückt das getarnte Bansky-Team an und sprayt in Windeseile mittels Schablonen Bilder von Tieren, die in die Freiheit gehen, an Wände und Mauern. Bekannt wurde Banksy mit dem geschredderten Bild eines Mädchens mit einem roten Ballon. Es erzielte eine Rekordsumme von 18,5 Millionen Pfund. Banksys Team erklärte, es wollte die Menschen in diesen schweren Zeiten aufmuntern. Bansky ist ein politischer Künstler: Er finanziert ein Rettungsschiff im Mittelmeer und provoziert mit Aktionen wie beim Musikfestival in Glastonbury, bei dem er ein Rettungsboot mit Puppen in Schwimmwesten in die Menge hieven ließ.
Die Anonymität bringt eine enorme Popularität. Das erinnert an Cro mit der Panda-Maske. Banksys Identität scheint aber in Gefahr: Zwei Sammler haben Banksy verklagt, weil er ein Kunstwerk, das sie gekauft hatten, nicht signiert hat, wie es vertraglich vereinbart war. Bei einem denkbaren Gerichtstermin müsste Banksy seine Personalien preisgeben und das wäre das Ende der Ära Banksy.
Der Kunstmarkt scheint ohnehin außer Kontrolle zu geraten. Der 2jährige Laurent Schwarz aus Bayern kleckst Leinwände voll, seine Gemälde werden derzeit mit Spitzenpreisen bis zu 270.000 Euro gehandelt. Es scheint so, als könne man derzeit vor allem mit Extremen viel Geld verdienen.