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  • Mahler Meint
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Israel im Aufwind.

07.11.2024

Die amerikanische Wahlschlacht hat die anderen Themen, die die Welt bewegen, in den Hintergrund gedrängt. Fast unbeobachtet hat Benjamin Netanjahu seinen Verteidigungsminister Joav Galant wenig galant abserviert. Nachfolger Israel Katz gilt als harter Hund, der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu treu ergeben ist. Er wird sicherlich anders als Galant Netanjahus harte Linie nicht kritisieren. Katz, intern Bulldozer, gilt als aggressiv und ruppig. Ausländische Politiker, die es wagten, Israels militärisches Vorgehen im Gazastreifen zu kritisieren, griff er scharf an. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge hat er aufgekündigt und sprach ein Platzverbot aus. UN- Generalsekretär Antonio Guterres erklärte er als unerwünschte Person in Israel. Joav Galant hatte Netanjahu vorgeschlagen, mit der Hamas über die Freilassung der israelischen Geiseln zu verhandeln. Das wird ihm bei Katz mit Sicherheit nicht passieren. Netanjahus ehemaliger Stabschef Aviv Buschinsky sagte: „Ich kann mich an keinen einzigen Vorfall erinnern, bei dem Katz Netanjahu in irgendeiner Weise widersprochen hätte.“
Die Wahl Trumps in den USA gibt Netanjahu weiter Rückenwind – und weitere Waffen und Militär-Ausrüstung. Trump hat in seiner letzten Amtszeit die Botschaft der USA von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen lassen und damit die Palästinenser provoziert. Ich war ein glühender Verfechter der Zwei-Staaten-Lösung. Bis ich begriffen habe, dass weder die Israelis noch die Palästinenser jemals diese Lösung akzeptieren werden. Von den jeweiligen mächtigen Unterstützern bekommen sie Rückenwind für die Vernichtung des Feindes. Jetzt also auch wieder von den USA. Eine der vielen schlimmen internationalen Konsequenzen der Wahlentscheidung. Es kann einem Angst und Bange werden.