Sollbruchstelle mit Ansage.
Dass der Bruch der Ampel ausgerechnet am Tag des Wahlsieges von Donald Trump stattfand, ist eine Tragikomödie. Eigentlich hat der Juniorpartner FDP schon immer an der Sollbruchstelle gezimmert. Als klar wurde, dass sich das politische Gewicht weltweit und national immer mehr nach rechts verschieben würde, war Stratege Lindner am Start und biederte sich der CDU von Scharfmacher Friedrich Merz an. In der Hoffnung, dass die Zukunft nicht schwarz – grün, sondern schwarz – gelb eingefärbt sein würde. Zumal die Grünen und die SPD in nie dagewesenem Ausmaß schwächeln. Die Regierung ist am Ende, Amerika ist wieder in der Hand eines Diktatoren-Bewunderers, was die vornehme Umschreibung für Faschist ist.
Friedrich Merz kann es jetzt nicht schnell genug gehen, er fordert die Vertrauensfrage des Kanzlers nicht erst im Januar, sondern bereits nächste Woche. Das nennt man die Gunst der Stunde nutzen.
Derweil reagiert die Wirtschaft schon vehement auf den Siegeszug der Nationalen. Die US-Börse, der Dollar, Kryptowährungen wie Bitcoin sind im Höhenflug. Und die Tesla-Aktie schnellt nach oben. So gesehen haben sich die 100 Millionen Dollar, die Elon Musk in den Wahlkampf der Republikaner gesteckt hat, schon gerechnet. Trump bot ihm gar ein Regierungsamt an: Er soll in den USA für den Bürokratieabbau sorgen.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland steckt in der tiefsten Krise seit Gründung der Bundesre-publik. Autobauer und -Zulieferer, der Maschinenbau: Massenentlassungen, Werksschließun-gen, Handelskrieg mit China und den USA, bei dem die Gewinner schon feststehen. Es sieht düster aus. Und genau das macht einen Wahlerfolg der CDU wahrscheinlich. Wenn‘s nach März geht schon vor Weihnachten.