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Wochenendrebellen.

27.10.2023

„Jetzt haben wir alle 56 Vereine der ersten, zweiten und dritten Bundesliga durch. Was machen wir jetzt?“ „Jetzt gehen wir nach Europa“. Jason ist 10 und Autist. Und er ist auf der Suche nach seinem Lieblingsverein. Sein Vater fährt jedes Wochenende mit ihm zu einem Spiel. Immer passt etwas nicht. Mal sind es die bunten Schuhe, mal dass die Spieler einen Kreis bilden und sich intensiv berühren. Schließlich Pokalfinale in Berlin. Jay Jay schreit vor dem Olympiastadion: „Das haben die Nazis gebaut“ und läuft weg. Er hat sowohl das mit den Nazis gegoogelt als auch festgestellt, dass in einer halben Stunde Babelsberg in der vierten Liga ein Heimspiel hat. Also ab nach Babelsberg. Dort gefällt es Jason.

Auf der wahren Geschichte von Mirco und Jason Juterczenka basierend erzählt der Film „Wochenendrebellen“ auf eindrucksvolle Weise, was sich im Kopf eines Autisten abspielt. „War inside my Head“ ist die passende Beschreibung für das, was Jason durchlebt und durchleidet. „Da sind so viele Wahrheiten in meinem Kopf und die passen nicht zusammen.“

Das Verwirrenste sind die Reaktionen der Umwelt. Unwissenheit ist die Ursache. Ich habe das hautnah erlebt, als wir mit einer befreundeten Familie in Athen auf dem Weg in den Urlaub auf dem Flughafen warten mussten. Tobi warf sich auf den Boden und hatte einen seiner Tobsuchtsanfälle. Die Kommentare aus dem Kreis der Passanten klingen mir heute noch in den Ohren.

Wochenendrebellen – nach Rainman der beste Film über Autismus, den ich kenne. Meine Empfehlung: unbedingt reingehen und die Welt des Jason Juterczenka kennenlernen. Im wirklichen Leben fahren Mirco und Jason immer noch durch die Welt auf der Suche nach dem Lieblingsverein.