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  • Mahler Meint
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Zweierlei Maß.

19.10.2023

Ich provoziere gerne. Viele meiner Bekannten haben gerade eine Israel-Flagge in ihrem WhatsApp Status. Ich schicke ihnen regelmäßig eine Palästinensische zurück. Damit wir ins Gespräch kommen. Der junge Mann im Supermarkt einer schwäbischen Kleinstadt, der die Flagge auf dem T-Shirt trug, hat Mut. Auch er provoziert und zwingt zum Nachdenken. Auch das palästinensische Volk leidet. Auch unter der Hamas, gegen die sich die kleinen Leute nicht wehren können.

Fußballer, die vermeintlich politisch nicht korrekte Töne absondern, werden sanktioniert. Wie Noussair Mazraui vom FC Bayern München. Der Marokkaner postete: Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, dass sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen“. Was heißt das? Dass ein Volk, das bisher nur Besatzung erlebt hat im eigenen unterdrückten Land die Freiheit ersehnen. Aber ein Sieg über Israel? Das geht nicht. Hier werden vermeintliche Täter und vermeintliche Opfer durcheinandergebracht. Gut, Anwer El Ghazi vom FSV Mainz 05 ging einen Schritt weiter: „Vom Fluss bis zum Meer – Palästina wird frei sein.“ Hier wird Israel das Existenzrecht abgesprochen, und das geht wohl gar nicht.

Bleibt die Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse für die palästinensische Schriftstel-lerein Adania Shibli, die ihrem Roman „Eine Nebensache“ die Vergewaltigung und Ermordung eines Beduinenmädchens zum Thema hat. Israelische Soldaten waren die Täter. Die Preisverleihung wurde auf Grund der aktuellen Ereignisse verschoben. Derzeit dürfen wohl nicht einmal mehr historische Tatsachen, die Israel alt aussehen lassen, benannt werden.

Das gibt zu denken. Bei allem Verständnis für den Kampf Israels gegen die Hamas dürfen wir nicht vergessen, dass die Hamas nicht Palästina ist.