Wer die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd
„Wer die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd.“ Die Entstehung dieses Sprichwortes ist wissenschaftlich nicht nachzuweisen. Angewandt werden kann dieses Zitat aber auf sehr viele Situationen. Das Pferd von Julian Assange war offensichtlich zu langsam, um den US-Behörden zu entkommen. Gestern ist der bekannteste Whistleblower auf den im Westpazifik gelegenen Marianen Inseln eingetroffen, wo er von einem US-Gericht gegen ein Schuldeinge-ständnis freigesprochen wurde. Inzwischen ist Assange in seine Heimat Australien zurückge-kehrt. Über 10 Jahre dauerte der Rechtsstreit um eine Auslieferung Assanges in die USA. Die letzten 5 Jahre saß Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London.
175 Jahre Haft hätten dem Internetspezialisten bei einer Verurteilung in den USA gedroht. Nun haben wohl Joe Biden und der australische Premier Anthony Albanse einen Deal ausge-handelt. Freilassung und Anrechnung der bereits verbüßten Haft. Julians Ehefrau Stella Assange hatte während dem 10 Jahre andauernden Freiheitsentzug mit unzähligen Kampag-nen um die Freilassung ihres Mannes gekämpft.
Spionage in 17 Fällen und Computermissbrauch sagen die US-Behörden. Investigativ-Journa-lismus sagen die Fans von Julian Assange. Dieser hatte Kriegsverbrechen des US-Militärs im Irak und in Afghanistan auf seiner Plattform Wikileaks enthüllt. Dies sei im Interesse der Öf-fentlichkeit, der Prozess sei politisch motiviert meinen die Unterstützer Assanges. Zu denen zähle ich mich auch. Dier Welt braucht mutige Menschen, die Verbrechen aufdecken und öf-fentlich machen. Und diese Menschen brauchen ein schnelles Pferd, um denen zu entkom-men, die eine Enthüllung ihrer Verbrechen fürchten.