Was macht die Mediensucht mit unseren Kindern?
Von der Seele reden
20.03.2025
Von der Seele reden – der Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller, Politik- und Medienwissenschaftler und Vorstand der „Stiftung: Christliche Werte leben“.
Jeden Donnerstag um 20:45 Uhr im Radio und bereits vorab hier den ausführlichen Kommentar online hören. Mehr Infos zur Stiftung auf www.christlichewerteleben.de
Was macht die Mediensucht mit unseren Kindern?
Bei mehr als 25 Prozent der Zehn- bis Siebzehnjährigen in Deutschland ist die Nutzung der Sozialen Medien riskant oder krankhaft; insgesamt 1,3 Millionen Kinder und Jugendliche, 4,7 % der Altersgruppe gelten als abhängig. Das geht aus einer Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) und des Universitäts Klinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hervor. Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren verbringen fast 4 Stunden täglich mit Gaming und Social Media, Nun sind die sozialen Netzwerke ein Rückzugsort für Kinder und Jugendliche. Sie können fernab der Erwachsenenwelt und der eigenen Eltern ihre Interessen, Wünsche und Zukunftsvorstellungen ausleben und neue Aktivtäten, Themen und Ansichten entdecken. Aber Cybermobbing zählt zu den häufigsten Risiken, wenn sich Kinder frei im Web und in den Sozialen Netzwerken bewegen. Hinzu kommt die Gefahr, dass Kinder private Daten und Bilder veröffentlichen, auf die Internet-Kriminelle zugreifen. 25,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich schon durch die Nutzung anderer mit ihrem Smartphone in ihrer Achtung verletzt, wie zum Beispiel, wenn Eltern bei Fragen ihrer Kinder den Kopf nicht vom Smartphone oder Tablet nehmen und ihren Kindern damit den nötigen Respekt schuldig bleiben. Es ist immer wieder im Gespräch, ein Mindestalter festzusetzen für die Nutzung der Sozialen Medien. Das widerspricht der Menschenrechtskonvention, die allen ein Recht auf Zugang zu Medien gewährleistet, ist sicher auch nicht zielführend. Im Übrigen müssen nach deutschem Recht Eltern schon heute zustimmen, wenn ihre minderjährigen Kinder ein Konto bei einem sozialen Netzwerk anlegen wollen. Eltern und Kinder brauchen mehr. Medienkompetenz, die auch in Schulen sehr viel mehr vermittelt werden müsste. Es gibt allerdings auch im Internet Angebote, wie etwa Online-Nachhilfe bei Easy-Tutor. Medienkompetenz ist umso wichtiger, als die amerikanischen Medienkonzerne gerade eine Rolle rückwärts machen in Sachen Verbraucherschutz: Unter Elon Musk ist die Plattform X zu einem politischen Machtinstrument geworden. Und auch der Facebook-Konzern Meta hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA zu beenden. Vor allem aber dürfen wir als Eltern nicht glauben, die sozialen Medien seien eine durchweg sinnvolle Freizeitbeschäftigung unserer Kinder. Es lauern dort viele Gefahren, und wir müssen diese Ernst nehmen und mit unseren Kindern gemeinsam eigene Maßstäbe für die Nutzung vereinbaren. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche, aber bitte bleiben Sie achtsam.